Kennen Sie Hollenstedt? Uns war der Ort bislang auch unbekannt, doch auf dem beschwerlichen, weil äußerst stauanfälligen Hinweg zum Eisenberg in der Nähe von Bad Hersfeld im Hessischen mussten wir in Höhe Northeim die A7 verlassen und durften so Bekanntschaft mit dem beschaulichen Örtchen in der Nähe der Northeimer Seenplatte machen. Google hatte allerlei interessante Möglichkeiten der Stauumfahrung für uns parat, als Höhepunkt durfte Fahrer Holger Hielscher entscheiden, ob er den holprigen Feldweg für sein Fahrzeug noch als zumutbar oder nicht einschätzen sollte. Er war natürlich mutig, doch eine gesperrte Eisenbahnbrücke samt fleißigem Baggerfahrer gebot dem Fahrer Einhalt: Lieber Holger, es geht zurück nach Northeim ... 45 Minuten Lebenszeit waren gerade einfach so verschwendet worden.
Nach zweieinhalb Stunden war gerade einmal Göttingen erreicht, würde man den Eisenberg noch im Hellen erreichen? "Ich möchte doch so gerne den großen Disc-Golf-Zirkus mitmachen, den sich das Orga-Team ausgedacht hat", ließ Holger am Steuer genervt verlauten, und man war sich zu diesem Zeitpunkt einig, dass man unter diesen Voraussetzungen keinesfalls im nächsten Jahr das Wochenende in der Nähe des Kirchheimer Dreiecks verbringen werde. Dass die Auffahrt zum Berg wegen eines nächtlichen Sturmschadens zu allem Überfluss natürlich auch gesperrt war, versteht sich da eigentlich von selbst.
Doch es wurde alles gut, und zwar so richtig gut! Pünktlich zum Abendessen konnten wir die anderen 25 Personen begrüßen, danach ging es in zwei Gruppen - Hyzers gegen Annies - gleich in die Manege, also auf den Parcours. Jürgen Vogel und Markus Borck führten jeweils durch die zwölf abwechslungsreichen Stationen, die auf so geheimnisvolle Namen wie "Das Tor zur Hölle", "Die Blechtrommel", "Das Ungeheuer von Lord Eisenberg" oder "Die falsche Seite der Macht" hörten. Am Ende hatte Jürgens Gruppe knapp gewonnen und durfte sich so am zweiten Abend das Essen von den Annies servieren lassen.
Am Sonnabend ging es dann auf zweimal 13 Runden Disc-Golf und die hatten mal wieder alles dabei, was unseren Sport so liebenswert macht: Tina warf an der Waldbahn ihr erstes Birdie überhaupt und war danach kaum noch mit dem Lasso einzufangen. Die tollkühne Svenja wollte an Bahn 2 nicht auf die externe Bergung ihrer gewässerten Scheibe warten und erledigte (unfreiwillig) die Arbeit gleich selbst. Katsche erfreute die Spieler mit Tanzeinlagen zu Helene Fischer. Alex L. kommentierte lautstark per selbst gebautem Volksempfänger die Würfe der Kameraden. Zufrieden herumtollende Kinder sowie vom Puma-Outlet-Shopping glücklich Heimgekehrte rundeten das Event ab, bei dem natürlich auch die legendäre Bahn 7a vom Trafo-Häuschen nicht fehlen durfte.
Nach zwei Runden hatte sich Rainer "Qualle" Homann einen klaren Vorsprung erspielt, den musste er am Sonntag zusammen mit Tina Dunker im schon traditionellen Eisenberg-Doubles verteidigen. Zunächst stand aber ein kurzweiliger Abend an, zu dem besonders Lucas Leube (11) an der Gitarre beitrug. Der "Eisenberg-Blues" mit dem inbrünstig intonierten "Players Meeting" hat schon jetzt das Zeug zum Topseller. Als Qualle dann auch ohne seinen Partner Fabian Kaune mit einem fulminanten Witzfeuerwerk loslegte, erreichte die Stimmung am Goldbornhof ihren Höhepunkt.
Stephan H. von den Peiner Eulen und Partner Marc aus Minden gewannen am Sonntag mit tollen Putts die Doubles-Wertung, doch am Ende konnte es natürlich nur einen geben: Qualle ist der König des Eisenbergs 2018! "Das ist hier für mich einer der Höhepunkte des Jahres, hiermit melde ich mich gleich für 2019 an", ließ er die anderen wissen. Anne Hoffmann wird es freuen, denn sie hat sich bereit erklärt, die Veranstaltung im nächsten Jahr, dann zum vierten Mal in diesem Format, zu organisieren. Vielen Dank schon einmal im Voraus, liebe Anne!