Das SONen Turnier im Bürgerpark war diesmal voll unter russischer Kontrolle. Das Eishockey-Spiel zwischen den OAR (politsch korrekt für Olympische Athleten aus Russland) und Deutschland hatte einige Spieler zum Noch-Früher-Aufstehen animiert; es soll sich gelohnt haben. Dass es trotzdem keine olympischen Ringe unter den Augen zu sehen gab, lag wohl an dem kalten Ostwind, den uns die sibirischen Freunde seit einigen Tagen herüberschicken; kalte Luft strafft ja bekanntlich die Haut. Ein weiterer Effekt waren die neuen Spielmöglichkeiten: Bernd Klann erkannte sie als Erster und nutzte den gefrorenen Boden, um an Bahn 9 eiskalt (!) aus 50 m einen Skip zum Birdie zu versenken.
Der gefrorene See ließ sich weniger gut nutzen; die meisten Scheiben blieben dann doch irgendwo auf dem Eis liegen und schafften es nicht ans andere Ufer. Zusätzlich zum Strafwurf gab es dann noch den Verlust; denn das Eis war noch nicht dick genug, um das Plastik einfach wiederzuholen. Die Scheibe sehen zu können, aber nicht dran zu kommen, tut natürlich doppelt weh. Icke, der bekanntlich immer Spaß hat, ersparte sich derlei Schmerzen und passte gut auf seine sehr coole Sonderanfertigung auf: er präsentierte eine Scheibe mit der Logo seiner geliebten Hertha. Die hatte 2 Tage vorher bei den Bayern gepunktet - es läuft bei Icke.
Ebenfalls gut lief es für Sigrid Izzo, die in der Damenwertung die Nase vorn hatte, und mit ihrer Routine die Newcomerin Svenja Kuberka auf Distanz halten konnte. Den Siegerscore der Herren mochte Manni zunächst gar nicht vorlesen; er wollte nochmal in Ruhe nachschauen, ob da auch alle Bahnen gezählt worden waren. Tatsächlich hätte Tobi Schulz auch noch eine Bahn mehr spielen können und wäre wohl immer noch Erster gewesen: mit seiner 42, immerhin einen Wurf besser als der Siegerscore von Simon Lizotte beim Eröffnungsturnier, hatte er 4 Würfe Vorsprung auf den Zweitplatzierten Sebastian Wingert (46), und weitere 2 auf Frank Brügmann (48). Dass wir eine 42, für gemogelt halten, liegt aber wohl eher an der fehlenden Vorstellungskraft von uns Normalsterblichen: Im vergangenen Jahr war das Kunststück bereits Nik Eisel gelungen. Der Maßstab für die kommenden Jahre ist damit gesetzt. [ah]