Selten gab es vor einem Turnier der SONen Tour so viele Wasserstandsmeldungen wie an diesem Sonntag. Das Hochwasser der Oker bedrohte seit ein paar Tagen den Braunschweiger Bürgerpark, und fast stündlich konnte man in den einschlägigen Chats und Foren nachlesen, ob die Oker gerade steigt oder fällt, auf welchen Fairways die größten Pfützen sind und welcher Abwurf gerade überschwemmt wird. Am Ende ging es dann doch.
Lediglich an Bahn 1 war der Bereich vor dem Abwurf nach etwas matschig, und so entschied man sich, den Freunden des gepflegten Anlaufs etwas entgegen zu kommen und den Abwurf des Einsteigerkurses zu spielen. Ole Blisgin freute sich schon vor der Runde über das geschenkte Birdie.
Hätte er das Geschenk mal angenommen, dann hätte er sich den vierten Platz bei 49 Würfen nicht mit drei weiteren Spielern, darunter der frischgebackene zum-zweiten-Mal-Vater Michael Schulenburg (Herzlichen Glückwunsch !), und dem Newcomer aus der Peiner Talentschmiede, David Lucyga, teilen müssen. Zum Treppchen war dann schon ein kleiner Abstand: Den dritten Platz holte sich Frank Brügmann, einen Wurf hinter Detlef Werner, dessen starke 45 letztes Jahr immerhin für den Sieg gereicht hätte.
Es war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass man mit einer 45 einen deutlichen Rückstand auf Platz 1 hat, aber Nick Eisel spielte heute in überragender Form. Seine 42, sechs unter Par, war sogar besser als die 43, die Simon Lizotte bei der Kurseröffnung gespielt hat. Okay, damals waren es 6 Grad unter Null, aber trotzdem: um im Turnier eine 42 hier zu spielen, muss schon Einiges zusammen passen.
Der Flight von Nik war auch noch der Schnellste; in diesem Fall nicht unbedingt ein Vorteil. Die Wartezeit wurde nämlich ausnahmsweise nicht durch das Feierabend-Bier erleichtert, denn Holger Hielscher, der sich sonst immer so zuverlässig um die Getränke nach der Runde kümmert, weilt im wohlverdienten Urlaub. Zwar wollte Turnierdirektor Manfred Mund die fehlenden Getränke, ebenso wie die vergessenen Scheiben des Sponsors tapfer auf seine Kappe nehmen, aber so eine richtige Anti-Manni Stimmung wollte sich nicht einstellen. Abgesehen davon, dass das sowieso undenkbar ist, hatte er auch noch eine gute Entschuldigung parat: er hatte zu Hause „die Bude voll“. Während die Einen noch rätselten, was er damit gemeint haben könnte, war den anderen sofort klar: er musste in Wolfenbüttel die Oker durch sein Haus umgeleitet haben, damit in Braunschweig heute Discgolf gespielt werden konnte.
Danke, Manni!
P.S. Anmerkung der Redaktion: Veteran Frank Brügmann, der hier erfolgreich aufgespielt hat, hat hier, im Braunschweiger Bürgerpark, auch vor genau 25 Jahren an der deutschen Meisterschaft teilgenommen!